Paukenschlag im Fußball-Weltverband FIFA: Sepp Blatter tritt zurück

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Zürich (SID) – Paukenschlag im Fußball-Weltverband FIFA: Der umstrittene Präsident Joseph S. Blatter tritt von seinem Posten zurück. Dies teilte der 79-jährige Schweizer am Dienstag auf der Pressekonferenz in der FIFA-Zentrale in Zürich mit. „Wir brauchen jetzt Zeit, den bestmöglichen Kandidaten für dieses Amt zu finden”, sagte Blatter: „Wir müssen große Reformen einleiten. Ich stelle mein Mandat zur Verfügung, ich habe hart für Veränderungen und Reformen gekämpft. Aber ich kann das nicht alleine machen.”

Blatter stellt sein Amt für Neuwahlen bei einem außerordentlichen Kongress des Fußball-Weltverbandes zur Verfügung. Dieser wird voraussichtlich zwischen Dezember 2015 und März 2016 abgehalten. „Ich bin so sehr mit der FIFA und ihren Interessen verbunden. Ich möchte mich bei allen Unterstützern und Wegbegleitern bedanken”, sagte Blatter und verließ den Saal ohne Nachfragen zuzulassen.

Domenico Scala, Vorsitzender der Audit- und Compliancekommission, führte aus, die FIFA habe sich dem „Reformprozess zu 100 Prozent verschrieben. Heute hat der Präsident allen Mitgliedsverbänden die Entscheidung mitgeteilt”. Er habe dies getan, „um das Vertrauen in die FIFA wiederherzustellen.” Gleichzeitig nahm Scala die Verbände und die Konföderationen in die Pflicht „mehr Verantwortung zu übernehmen”. Dies führe zu mehr Transparenz.

Zuvor hatte die FIFA kurzfristig für eine Pressekonferenz um 18.00 Uhr geladen. Diese wurde wiederholt verschoben, erst um 18.45 Uhr trat Blatter vor die Presse. Der Schweizer war erst am vergangenen Freitag zum vierten Mal wiedergewählt worden.

(c) sid

N A C H T R A G :
Nach dem angekündigten Rücktritt von FIFA-Präsident Joseph S. Blatter berichten US-Medien von angeblichen FBI-Ermittlungen gegen den 79-Jährigen.

Zürich (SID) – Nach dem angekündigten Rücktritt von FIFA-Präsident Joseph S. Blatter (79) berichten US-amerikanische Medien von angeblichen FBI-Ermittlungen gegen den 79-Jährigen. Der Fernsehsender ABC News beruft sich dabei auf nicht genannte „Quellen”, die Bundesbehörde dementierte aber bereits offizielle Untersuchungen.

Aufgrund der US-Ermittlungen waren bereits sieben FIFA-Funktionäre festgenommen worden. Die Anklageschrift des New Yorker Gerichts belastet 14 Personen, darunter neun aus dem direkten FIFA-Umfeld, schwer. Es geht um Korruption und die Bildung krimineller Organisationen. Bislang war Blatter nicht auf der Liste der Verdächtigen aufgetaucht.

Allerdings, so ABC News, könnten die Verhafteten, beispielsweise die ehemaligen FIFA-Vizepräsidenten, im Rahmen ihrer Befragungen gegen Blatter ausgesagt und die Situation damit grundlegend verändert haben. „Jetzt, wo die Leute sich selbst retten wollen, gibt es möglicherweise ein Rennen, wer zuerst gegen Blatter auspackt”, zitiert der Sender eine Quelle.

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